will ein junger Münchner Künstler anfertigen, also alle Einwohner von München auf Papier bannen. Hut ab vor diesem Vorhaben – er meinte, bei seinem jetzigen Tempo wäre er mit ungefähr Achtzig fertig. Bei einem Abendessen in einem der leckereren Inder in München wurde ich auch Teil seines Vorhabens. Dabei bin ich überhaupt kein Münchner.
Autor: Bernd
Priesterwürger
Eines meiner Lieblingsrezepte aus dem Trentino sind die Strangolapreti, die Priesterwürger.
Es handelt sich dabei um eine Art Semmelknödel mit Spinat und Pinienkernen in einer Butter-Salbe-Sauce.
Für die Knödel
* 400 g Milch
* 300 g altbackenes Brot
* 400 g Spinat (tiefgefroren geht auch)
* 2 Eier
* ca. 50 g Mehl
* ca. 50 g Semmelbrösel
* 50 g Pinienkerne
Für die Soße
* 100 g Butter
* Salbeiblätter
* Parmesan
Das Brot kleinhacken und mit dem Spinat vermischen, die Milch aufkochen und über das Brot geben. Eine halbe Stunde ziehen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Die Pinienkerne hacken und mit den Eiern in den Teig geben. Salzen, Pfeffern.
Ein kleines Klößchen aus dem Teig formen, diesen Probeknödel in kochendes Salzwasser geben, wenn der nicht innerhalb einiger Minuten zerfällt, dann den Rest der Teigmasse in kleine Knödel formen und ins Wasser geben. Sonst einfach mehr Mehl in den Teig geben.
Nach ein paar Minuten die Flamme reduzieren und die Klöße noch 20 Minuten ziehen lassen.
Derweil die Butter schmelzen und die Salbeiblätter darin anrösten. Die Butter darf leicht braun werden. Mit Parmesan überzuckern und servieren.
Ein kleiner Salat passt hervorragend, ebenso ein typischer Wein aus dem Trentino.
Bistare, bistare
Die vier Wochen Nepal vergingen viel zu schnell. Und das, wo man beim Wandern eigentlich viel Zeit hat. Aber man kommt oft aus dem Schauen nicht heraus.
So viele Eindrücke. Blicke, Gerüche, Bilder, Geräusche, Musik, Essen, Freuden, Ängste, Freundlichkeit, Landschaft, Gefühle, Eiskälte, Wärme. Auf jeden Fall ein nachhaltig wirkender Trip.
Ganz nah am Himmel war es kalt, die Sonne kam gerade hoch, der Wind war schon da, war ich müde, durchgefroren, erschöpft, dankbar für die frühen Strahlen, das Licht, das nicht aus der Stirnlampe kommt, bewusst ganz langsam, was alle Bewegungen angeht. Kurzatmig. Froh. Glücklich. Lebendig. Dankbar dafür. Ein wenig Stolz. Vorfreude auf die Wärme, die bald kommen würde.
License to beer
Vielleicht hilft’s ja jemandem
Dicke Bäckersfrau
In Oberammergau, der Heimat des König-Ludwig-Laufes, fand dieses Jahr wieder das Heimatsoundfestival statt. Der bayrische Rundfunk bewies nicht unbedingt typographische Stilsicherheit, aber die Auswahl der Bands war wieder großartig. Der Keller Steff überzeugte mit dem Buidogfahrer, die Mädels von Ganes verzauberten (und traten mir später bei den überragen spielenden HMBC auf die Füße), aber die Überraschung waren Coconami, zwei in München lebende Japaner, die mit Kinderinstrumenten und Ukulelen Größen wie die Ramones und die Spider Murphy Gang covern und Lebensweisheiten wie „Ich will Brot, Du willst Geld, so funktioniert die Welt“ verbreiten. Das Publikum ist auch nett, eher weniger Festival-typisches Jungvolk. Und eine kulinarische Entdeckung in der eher drögen Foodlandschaft zwischen Wetterstein und den Seen : Mundart. Engagiertes Personal, gute Karte, leckere Getränke, sehr nette Köchin, die Steffi ließ sich sogar überreden, die Herstellung von gebackenem Eis zu zeigen.
Teueres Hobby
Der höchste Berg Österreichs ist nun auch bestiegen. Bei Traumwetter, im T-Shirt auf fast 4000 Meter Höhe. Ich ging auf die Stüdlhütte, war überrascht von dem sensationellen Essen dort. Es gab zweierlei Suppen, ein Salatbüffet (auf immerhin 2300 hm) und drei Gerichte zur Auswahl. Dann noch zweierlei Nachspeisen und ein Käsebuffet. Dann ging es über den Gletscher zur Adlersruhe, dort war das Essen eher hüttentypisch. Diese Hütte liegt so hoch, dass es kein Wasser gibt, daher auch keine Waschbecken oder ähnlichen überbewerteten Schnickschnack. Der Liter Wasser kostet dort 2,50 EUR. Der Adler mag ja seine Ruhe haben, aber in den eher engen Stockbetten schnarchen dann doch einige. Entsprechend unausgeschlafen ging es von dort dann auf den Gipfel. Der Grat zwischen dem kleinen und dem großen Glockner ist der Knackpunkt der Tour, dort staut es sich, auch um halb sieben in der Früh. Und schmal ist er….
Das dürfte der bisher teuerste Gipfel sein, die Übernachtungen mit dem Essen und die Maut für den Tauerntunnel und die Mautstraße hinter Kals kommen auf gut 200 Euro.
Crisis – what crisis?
In der Reihe der höchsten Gipfel eines jeden euröpäischen Landes darf natürlich der Olymp nicht fehlen. Es gibt eine nette Hütte da, der Aufstieg ist unschwer, aber es gibt drei Gipfel. Zwei habe ich mitgenommen, den dritten nicht, da wäre leichtes Klettern angesagt gewesen in brüchigem Stein. Nicht ohne Helm, dachte ich mir, wenn oben eine Gruppe von 30 serbischen Bergsteigern Steinchen lostritt.
Naja, dann lieber abtauchen und Fischlein füttern.
Die Hellenen wirken sehr entspannt, die Krise irgnorieren sie scheinbar, dafür wird gerne Party gemacht. Und im Straßenverkehr gestorben, ich hatte ein shooting und fragte das Modell nach der Bedeutung der alle paar hundert Meter an den Straßen aufgestellten kleinen Kirchenmodellen. „Somebody died in a car crash“, meinte sie. Lakonisch, aber das liegt wohl im Blut.
Stärke

Ich sage es ja öfter: Im Kaisergebirge findet man die interessanten Personen. Heute, auf einer Alm beim Abstieg, ich wollte nur einen Kaffee mit nettem Blick ins Tal, erzählte die Wirtin von ihrem Totalverlust ihres Hofes durch Brandstiftung, durchgeführt von ein paar unmündigen Kindern und ihrem mehrjährigem noch ergebnisoffenem Kampf mit den Versicherungen. Und dem kompletten Verlust aller persönlicher Habe, aller Erinnerungsgegenstände. Sie musste das angekokelte Heu sogar für den Gegenwert eines gehobenen Mittelklasseautos entsorgen. Und natürlich stand sie ohne Kleidung dar und und oft ohne den Beweis der Freundschaft, den sie sich erhoffte. Aber nicht alle, von denen sie es erwartet hätte, halfen ihr. Die Gute war dennoch der am glücklichsten wirkende Mensch, den ich in diesem Jahr bisher begegnet bin.
Lessons learned: Den digitalen Kram, den man meint zu brauchen, dezentral speichern. Der Rest ist eh weg, wenn es soweit kommt. Und das kann befreiend sein.
Deine ersten 10.000 Bilder sind deine Schlechtesten
Das hat er gesagt, der alte Henri. Und recht gehabt, heutzutage sind diese 280 Filme allerdings locker an einem Wochenende belichtet.
Ein anderer Pariser wurde auch gerade ausgestellt. Unglaublich, was für ein Blick. Technisch durchaus gelungen, avaliable light mit dem Material der 30er Jahre war ja nicht einfach.







