Die Kraft des Gels

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Ich hatte sie ja schon länger in der Tasche, aber erst neulich kam ich dazu, sie auszuprobieren: Filterfolien für Lichtquellen, common name: gel. Einfach nur klasse, den Farbeindruck kann man mit dem Einstelllicht und ein bisserl Erfahrung ziemlich gut beurteilen. Neben den üblichen CTOs sind die Primärfarben in den geläufigen Farbräumen sehr empfehlenswert. Und dann noch ein paar, für Effekte. Oder Hintergründe….

Quake, anyone?

open door, quake style
Neulich hatte ich in Heidelberg zu tun, das nutzte ich zu einem Besuch bei meinem Bruder und dessen quirliger Familie. Auf dem Heimweg besuchte ich noch das den ehemaligen Ausweichsitz der Bundesregierung. Von den mehreren Kilometern des Tunnels, der im Ernstfall 3000 Menschen 30 Tage lange versorgen sollte, sind 200m in ein Museum verwandelt worden.

Um Dan zu zitieren: Recommended.

Neues Studio

Triptychon

Ich jetzt Mitglied in der Lichtschmiede, das ist im Prinzip ein Studiosharing von derzeit 45 Fotografen. Die beiden Studios sind hervorragend ausgestattet, eines mit schwarzer Hohlkehle, eines mit weißer Kehle und verschiedenfarbigen Hintergründen im vorderen Bereich. Mein erstes shooting dort war mit der bezaubernden Carina.

Der Text geht auf eine Frage eines Kollegen beim Mittagessen zurück, nachdem ich erzählte, ich hätte mein erstes Studioshooting dort und sie brächte ein Brautkleid mit. Die Frage war nach den Requisiten, die ich so mitbringen würde. Meine Antwort war in etwa: „eine Kettensäge, ein Messer und eine Axt“. Der Spezi (Getränk, Mischung aus Limo und Cola) verteilte sich durch die Nase des Kollegen ob seines Lachausbruchs über den Tisch….

Shutterstock-Treffen bei Yuri

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Reichlich spät, wohl motiviert durch den Vergleich des aktuellen Wintereinbruchs mit den tropischen Temperaturen im augustlichen Dänemark: hier ist der Kurzbericht vom Shuttertreffen Anfang August in Aarhus.

Aus irgendeinem Grund fiel die Wahl des Ortes des Treffens der europäischen Shutterstock – Fotografen auf Dänemark, ein landschaftsfotografisch eher uninteressantes Land. Kurz nach Bekanntgabe des Ortes bot Yuri eine Tour durch sein Studio an, die sich dann in ein Übernachtungsangebot ebenda mit einem Workshop erweiterte.

Ich war schon ein paar Tage erfolglos mit dem Bulli auf der Suche nach Wind die dänischen Küsten entlang gefahren und traf mich bereits am Freitag Nachmittag mit einem holländischen Fotografen, der trotz meiner Warnung 8 Eur für ein 0.3er Pils, ich meine, es war sogar noch eine der übleren Sorten, ausgab. Alkohol ist in Dänemark wie im Rest Skandinaviens extrem teuer.

Am Abend trafen wir uns dann in einem erschwinglichen All-You-Can-Eat, danach ging es in eine Kneipe an dem fast schönen Bächlein, das durch die Innenstadt von Aarhus fließt. Der Rest von Aarhus ist noch weniger interessant, vielleichts liegt das ja auch mir, aber irgendwie finde ich Dänemark sterbenslangweilig.
Das vorletzte Mal, als ich dort durchfuhr, fragte ich kurz vor der Fähre (der Bulli ist nicht das optimale Gefährt bei 6 bft Seitenwind, also lieber nicht die Brücke nehmen) nach Schweden, wie meine Begleiterin denn Dänemark so fand. „Langweilig“ war die Antwort. Und das, obwohl sie kurz hinter Flensburg einschlief und kurz vor Kopenhagen erwachte. Aber das nur nebenbei.

Danach fuhren wir ins Studio zum übernachten.

Yuris Studio ist ein Gewächshaus, ein wenig außerhalb der Stadt. Die Gärtnerei dort betreibt nur noch wenige der vielen dort vorhandenen Gewächshäuser, der Rest verfällt.
Die Idee, in einem Gewächshaus ein Fotostudio einzurichten, ist natürlich brilliant, es gibt dort günstig viel Platz und außerdem natürliches Licht. Er und seine Assistenten haben noch weißen Kunststoffplanen unter dem Glas aufgehängt – die weltweit größte Softbox. Außerdem ist das Studio so regensicherer, es gibt wohl einige Löcher im Glas. Allerdings hatte wir am Samstag den wärmsten Tag des Jahres erwischt, so richtig gut roch danach keiner mehr.

Aufgeteilt ist die riesige Fläsche in eine Ecke mit Hohlkehle und Blitzen, ein Wohnzimmer, eine Büroumgebung, eine Krankenhausecke und eine Küche – wie schon aus seinem Video bekannt.

Am Samstag dann kam Yuri dann mit vier Modellen, die er uns gruppenweise zur Verfügung stellte. Er und sein Assistent liefen herum und gaben Ratschläge.
Vorher gab er noch einige Tipps, besonders wichtig war ihm die Atemtechnik des Fotografen. Klingt komisch, aber er war wohl Scharfschütze während seiner Militärzeit und hat das Schießen auf das Fotografieren übertragen. Also: Kontinuierlich leicht ausatmen und dabei sanft den Auslöser drücken.

„To shoot“ kommt ja in beide Domänen vor, ein Kollege aus Israel beantwortete die Frage, was er beruflich so mache, mit „I shoot people for money“. Das wird das künftige Motto von stockshooter.de – der durchaus nette Mensch ist übrigens Portraitfotograf und nicht Berufssoldat.

Ladder
Yuri hat eine Leiter auf eine rollbares Brett geschraubt, um bequem von oben Aufnahmen machen zu können

Shooting
Yuri und ein Modell im Wohnzimmer

Ich landete in der Gruppe, die mit dem überaus sympathischen Kaspar arbeiten durfte, dabei gab es durchaus bizzare Situationen.

Strange
Surfer im Hinterland

Am Abend dann wieder nach Aarhus und den Tag ausklingen lassen. Yuri erzählte noch ein paar Episode aus seiner Karriere, unter anderem sei eines seiner wenigen Selbstportaits auf der Portalseite einer dänischen dating-Agentur zu finden. Alles in allem sehr kurzweilig.

Danach fuhren einige wieder zurück ins Studio zum übernachten. Es war lustig, mit zwei Schweden, einem Israeli und einem französischsprachigem Navi durch die dänische Provinz zu fahren – Richard, einer der Schweden, meinte, ich sollte das Ding ausschalten, „it takes the sport out of it“. Echtes Wikingerblut.

Interessant ist auch, dass von ungefähr 25 Teilnehmern nur 3 Canon verwenden, der Rest bis auf zwei Ausnahmen (Yuri mit Hasselblad und ein Minolta-User) nimmt Nikon.

Tilt und Shift

Von Mirex gibt es einen T&S-Adapter für Canon und Nikon, der wahlweise Objektive von Hasselblad oder der Mamiya M645 aufnehmen kann. Ich habe mich für die wesentlich günstigere Mamiya-Variante entschieden. Objektive gibt es gebraucht reichlich, ich verwende meist das 80/4 Makro.

Das Arbeiten damit gestaltet sich nach alter Väter Sitte, fokusiert wird manuell, dann wird die Blende ebenfalls manuell geschlossen und das Bild gemacht.

Warum also der Aufwand?
Manchmal möchte man die Schärfeebene doch ein wenig nach hinten kippen.


Espresso

Strudel