In Oberammergau, der Heimat des König-Ludwig-Laufes, fand dieses Jahr wieder das Heimatsoundfestival statt. Der bayrische Rundfunk bewies nicht unbedingt typographische Stilsicherheit, aber die Auswahl der Bands war wieder großartig. Der Keller Steff überzeugte mit dem Buidogfahrer, die Mädels von Ganes verzauberten (und traten mir später bei den überragen spielenden HMBC auf die Füße), aber die Überraschung waren Coconami, zwei in München lebende Japaner, die mit Kinderinstrumenten und Ukulelen Größen wie die Ramones und die Spider Murphy Gang covern und Lebensweisheiten wie „Ich will Brot, Du willst Geld, so funktioniert die Welt“ verbreiten. Das Publikum ist auch nett, eher weniger Festival-typisches Jungvolk. Und eine kulinarische Entdeckung in der eher drögen Foodlandschaft zwischen Wetterstein und den Seen : Mundart. Engagiertes Personal, gute Karte, leckere Getränke, sehr nette Köchin, die Steffi ließ sich sogar überreden, die Herstellung von gebackenem Eis zu zeigen.
Teueres Hobby
Der höchste Berg Österreichs ist nun auch bestiegen. Bei Traumwetter, im T-Shirt auf fast 4000 Meter Höhe. Ich ging auf die Stüdlhütte, war überrascht von dem sensationellen Essen dort. Es gab zweierlei Suppen, ein Salatbüffet (auf immerhin 2300 hm) und drei Gerichte zur Auswahl. Dann noch zweierlei Nachspeisen und ein Käsebuffet. Dann ging es über den Gletscher zur Adlersruhe, dort war das Essen eher hüttentypisch. Diese Hütte liegt so hoch, dass es kein Wasser gibt, daher auch keine Waschbecken oder ähnlichen überbewerteten Schnickschnack. Der Liter Wasser kostet dort 2,50 EUR. Der Adler mag ja seine Ruhe haben, aber in den eher engen Stockbetten schnarchen dann doch einige. Entsprechend unausgeschlafen ging es von dort dann auf den Gipfel. Der Grat zwischen dem kleinen und dem großen Glockner ist der Knackpunkt der Tour, dort staut es sich, auch um halb sieben in der Früh. Und schmal ist er….
Das dürfte der bisher teuerste Gipfel sein, die Übernachtungen mit dem Essen und die Maut für den Tauerntunnel und die Mautstraße hinter Kals kommen auf gut 200 Euro.
Crisis – what crisis?
In der Reihe der höchsten Gipfel eines jeden euröpäischen Landes darf natürlich der Olymp nicht fehlen. Es gibt eine nette Hütte da, der Aufstieg ist unschwer, aber es gibt drei Gipfel. Zwei habe ich mitgenommen, den dritten nicht, da wäre leichtes Klettern angesagt gewesen in brüchigem Stein. Nicht ohne Helm, dachte ich mir, wenn oben eine Gruppe von 30 serbischen Bergsteigern Steinchen lostritt.
Naja, dann lieber abtauchen und Fischlein füttern.
Die Hellenen wirken sehr entspannt, die Krise irgnorieren sie scheinbar, dafür wird gerne Party gemacht. Und im Straßenverkehr gestorben, ich hatte ein shooting und fragte das Modell nach der Bedeutung der alle paar hundert Meter an den Straßen aufgestellten kleinen Kirchenmodellen. „Somebody died in a car crash“, meinte sie. Lakonisch, aber das liegt wohl im Blut.
Stärke
Ich sage es ja öfter: Im Kaisergebirge findet man die interessanten Personen. Heute, auf einer Alm beim Abstieg, ich wollte nur einen Kaffee mit nettem Blick ins Tal, erzählte die Wirtin von ihrem Totalverlust ihres Hofes durch Brandstiftung, durchgeführt von ein paar unmündigen Kindern und ihrem mehrjährigem noch ergebnisoffenem Kampf mit den Versicherungen. Und dem kompletten Verlust aller persönlicher Habe, aller Erinnerungsgegenstände. Sie musste das angekokelte Heu sogar für den Gegenwert eines gehobenen Mittelklasseautos entsorgen. Und natürlich stand sie ohne Kleidung dar und und oft ohne den Beweis der Freundschaft, den sie sich erhoffte. Aber nicht alle, von denen sie es erwartet hätte, halfen ihr. Die Gute war dennoch der am glücklichsten wirkende Mensch, den ich in diesem Jahr bisher begegnet bin.
Lessons learned: Den digitalen Kram, den man meint zu brauchen, dezentral speichern. Der Rest ist eh weg, wenn es soweit kommt. Und das kann befreiend sein.
Deine ersten 10.000 Bilder sind deine Schlechtesten
Das hat er gesagt, der alte Henri. Und recht gehabt, heutzutage sind diese 280 Filme allerdings locker an einem Wochenende belichtet.
Ein anderer Pariser wurde auch gerade ausgestellt. Unglaublich, was für ein Blick. Technisch durchaus gelungen, avaliable light mit dem Material der 30er Jahre war ja nicht einfach.
Launige Nachbarn
Irgendwie haben unsere südlichen Nachbarn ja einen anderen Zugang zu manchen Dingen, die wir Piefkes eher nicht erwähnen. Salzburger Kollegen meinten häufig, die von mir skizzierten Lösungen „hod kaan Sex“, aber dass Supermärkte jetzt auch in diese Bereich vordringen, das war mir neu. Und dann auch noch mit der nötigen Ernsthaftigkeit.
In einem Kletterführer fand ich neulich dieses Schmankerl: „Die Krux ist am zweiten BH, ab da beherzt weiterkraulen“.
Nun, dann.
Die bayrische Suschie
Angeregt durch eine phantasievolle Unterhaltung dachte ich über bayrische Sushi nach. Und überlegte ein wenig, was passen könnte. Die ersten Versuche möchte ich der Welt nicht vorenthalten.
Das erste ist ein an den Enden kreuzförmig eingeschnittenes und gegrilltes Wienerwürstchen in Kartoffelpüree, das habe ich dann noch in gerösteteten Semmelbröseln gewälzt. In der Mitte die fränggische Variande, eine Nürnburger Bradworscht mit Sauerkraut, sanft umhüllt von einem Weißkohlblatt. Das rechte ist ein Quader aus dem Filet der Weißwurst, in süßem Senf und einem Mantel aus Brezenknödel.
Lecker.
Da Kini
Schnee war ja nicht richtig viel in diesem Winter bisher, unklar war, ob der König-Ludwig-Lauf dieses Jahr überhaupt stattfinden kann. Hat er dann aber, am Samstag mit Königswetter, am Sonntag dann nebelig und zu warm.
Etwas frustrierend ist es schon, wenn man der Meinung ist, gerade dahin zu fliegen, im großen Einklang mit dem Körper zu sein, die Atmung ist unter Kontrolle, die Ski gleiten richtig gut und dann überrundet wird.
Naja, dabei sein ist alles.
Bosna statt Herbstschnee
Androide
Das neue Nexus ist da – und ich mag das Display. Sehr hell, extrem feinauflösend (wegen der Retsina®-Technologie) und fast farbneutral. Nach ein wenig Gefrickel geht auch der DSLR Controller, damit bekomme ich das Livebild der Kamera auf das tablet.