Indien

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Incredible India ist der claim des indischen Ministeriums für den Fremdenverkehr, nach sechs Wochen in diesem Land kann ich dem nur zustimmen. Ich habe ja nur ein bisserl den Norden bereist, ein paar hohe Berge bestiegen, dann die üblichen sights in der Nähe von Delhi gesehen und noch ein wenig den katholischen Süden bereist. Boy, ist das ein großes Land. Und voller Überraschungen, hinter der nächsten Ecke lauert schon wieder etwas. Unerwartet, unbekannt, surreal, spirituell, kulinarisch. Berührend. Unglaublich.

Jetzt wollen 150 Diakästen sortiert werden, ein paar der Bilder sollten verkaufbar sein.

Woin sas glei obhoitn?

making pics

Nun, der IS vom 70-200/4 wollte nicht mehr, das 2.8er wurde mir mehrfach sehr nahegelegt, also wollte ich es haben. Das war gar nicht leicht, die üblichen Verdächtigen in München hatten es nicht auf Lager. Oh, where the pros would go if they only….

Der Nürbauer hatte es vorrätig, der Preis war sehr vernünftig und der Verkäufer kompetent und echt nett.

Seine Frage, ob ich es gleich anbehalten wollte, kenne ich eher aus Schuhläden.

Jetzt habe ich also auch eins. Sehr feines Glas, macht echt Spaß. Das first light fand dann bei einem Gig von J and B, einer Bon Jovi-Coverband, in Mestre statt. Auch, wenn der Sänger mehr wie Axel Rose aussieht. Die Jungs fanden die Bilder so klasse, dass sie das Kameradisplay mit dem telefonino abknipsten, um sie gleich zu haben.

Und wenn man schon mal in der Gegend ist, kann man auch kitschige Sonnenuntergangsbilder machen.
sunset venice

Bogota

Hotel Bogota

Die Agentur Fotolia veranstaltete einen Workshop in einem Hotel in Berlin. Dazu luden sie ihre Topphotographen als Trainer ein. Das klang interessant, also habe ich teilgenommen. Die Sets waren eng, die Kollegen mitteilsam, die Modelle geduldig, das Licht großzügig dimensoniert.

Natürlich sind haufenweise Stockbilder herausgekommen.

Collage

Und dafür schleppte ich 23,5 kg Photozeug durch die Gegend. Und noch zwei Wechseltshirts. Und die Zahnbürste.

Gear

Das Hotel hat übrigens eine Geschichte, Else Neuländer-Simon hatte dort ihr Studio. Sensationelle Photographin, einige ihrer Werke hängen dort. Achja, Helmut Newton ist bei ihr in die Lehre gegangen.

Stolperstein

Frosch im Hois und Schwammal in de Knie

Günther

Nach 25 Jahren war ich mal wieder auf einem Spider Murphy Gang-Konzert. Das dürften den meisten Lesern nichts sagen, besonders, wenn deren Sozialisation nicht in Bayern stattfand oder sie sich die letzten 35 Jahre unter einem schalldichten Stein verbargen.
Mei, die Stimme vom Günther ist unverändert, sie könnte auch direkt von der ersten LP stammen, Barney spielt immer noch den R&R, als hätte er die letzten 50 Jahre nichts anderes gemacht, der Rest der Band wurde schon mehrfach ausgewechselt und war unaufdringlich im Hintergrund.
Die Heroen der Jugend sind nun auch Rentner. Oh tempora.

Aishiteru Miso

Zutaten

Neulich war ich bei einem interessanten Kochkurs (zugegeben, erst mein zweiter, der erste liegt gute 25 Jahre zurück), nämlich ‚Japanische Küche‘.

In Wolnzach.

Klingt ja logisch, sind wir doch die zweite Hochburg unserer asiatischen Freunde, ganz knapp nach Düsseldorf.

Zutaten

Harald Klimzeck vom Haimerlhof lernte noch zu DDR-Zeit von japanischen Meistern deren Zubereitungsarten und gab diese, gewürzt von Anekdoten, an eine Schar interessierter locals weiter.

Was ist denn anders?

Nun, zunächst die Zutaten, Algen und Fisch sind in der Hallertau nicht so Usus, Lotuswurzeln auch nicht, geschweige denn Sake im praktischen 2-Liter-Tetrapack.
Die Zubereitung ist auch eher anders, eher kurz, knapp und die Struktur der Ingredienz erhaltend.
Die Geschmackskombinationen..
Eine Vorspeise war eine Eierspeise, Gelb und Weiß getrennt, aber gezuckert. Übereinander geschichtet und in handliche (stäbchenliche?) Quader zersägt. Zusammen mit Sojasoße echt lecker, übrigens.

Ein alter Sack und Andy war hohl

Ludwigmuseum

Ich war mal wieder in Bonn, mein Bruder hatte Geburtstag und lud zu einem durchaus gelungenen Fest.
Im Großraum Köln/Bonn muss man natürlich ins Ludwig und dann noch auf einen Kaffee mit Robert und einem echt netten Überraschungsgast gehen.
Am nächsten Tag war ich dann noch die kollektiven Arbeiten von drei der Helden der Malerei der letzten Hälfte des letzten Jahrhunderts bewundern, dann ab in den Fliescher und dann daheim kommende Stars begutachten.

Kunst ist schon schön, um den Valentin zu zitieren, macht aber auch viel Arbeit.

Wie wahr.

Bundeskunsthalle

Winterpause

CallBike

Nun sind sie in der Winterpause, die etwas ungewöhlichen CallABikes. Zumindestens in München. Ich erfuhr bei einem sonst eher langweiligen agilen Stammtisches von deren Praktischheit. Und bin nun überzeugter CallABiker.
In Verbindung mit der entsprechenden App kann sogar ein Laie in Berlin die dort nötigen Rückgabeplätze finden. In München reicht es, das Radl an einer Kreuzung abzustellen. Ach ja, Berlin, ein Bild vom Reichstag darf nicht fehlen.

Schoko

Nun dann.

Urlaubslektüre

stone

Ein paar Tage nutzte ich zur Entspannung von den Qualen des Alltags, allerdings war die Erholung nur mentaler Art, körperlich war ich fast permanent am Anschlag. Mens sana (und ja, der Nachsatz „ut sit“ ist mir bekannt)…
Eine interessante Lektüre war Geimers Theorien der Fotografie, die Geschichte der Rezeption der Photographie ist hier sehr konzies beschrieben. Sehr wenig fand ich über die Ästhetik im Wandel der Zeit, der Fokus liegt mehr auf den philosophischen und sozialen Aspekten. Dennoch lesenswert.

Eine Unterscheidung in der Neuzeit (also post der Peirceschen Indexikalität) wird zwischen dem, was wir Stockies als redaktionell bezeichnen würden und der Kunstphotographie als solcher getroffen. Also das reine Aufzeichnen eines Ereignisses, auch wenn natürlich die Auswahl und der Ausschnitt und die Motivwahl schon eine bewusste Entscheidung sind. Als Gegensatz wird die inszenierte Photographie, die wir Stockies ja leben, angeführt.

Dem hätte ich auch fast zugestimmt, bis ich letztes Wochenende in der Villa Stuck „Abbott and Cordova“ von Stan Douglas sah.

Boy. So sprachlos war ich noch nie. Stan reinszenierte einen Aufruhr Anfang der Siebziger und belichtete das Bild im üblichen 9×15-Format aus.

Meter, nicht cm.

Das Licht ist natürlich perfekt, aber bei dem Aufwand (50+ Statisten, 3 Pferde, gut 10 Autos aus der Zeit) ist das wohl selbstverständlich. Das ist mal die Art von fusion, die die Gitarrengötter der 80er anstrebten – ein auf den ersten Blick banales Pressebild, das dann aber seine Details enthüllt. Chapeau.

Der Rest der Ausstellung soll nicht unerwähnt bleiben, von Jeff Wall gab es exzellentes Frühwerk, Cindy Sherman verkleidete sich mal wieder perfekt, als Gegenentwurf zu den postfeministischen Arbeiten von Nan Goldin gab es noch ein paar wirklich tolle Bilder von Walker Evans.

Sehenswert.

Kollegen

stone

Robert, ein echt sympatischer Stockkollege aus Köln, ist Autor des wohl wichtigsten deutschsprachigen Blogs über Stockfotografie. Zur Feier seines 500sten Artikels (wie kommt der Mann überhaupt noch zum Bilder machen?) veranstaltet er ein Gewinnspiel.

Da will ich natürlich mitmachen.

Irgendwie ist die Stock-Szene schon sehr anders als andere Geschäftsfelder, man geht sehr freundlich miteinander um. Konkurrenzdenken gibt es eigentlich nicht, man teilt seine Erfahrungen. Roberts Artikel über das Business lese ich gerne, er hat einen sehr strukturierten Ansatz, der mir regelmäßig zeigt, dass ich in mir mehr Gedanken über die Vermarktbarkeit meiner Bilder machen sollte. Gerne mehr davon.

Aber ich bin halt ich, also mache ich die Bilder, die mir so einfallen.

Meister besuchen

gundlach

Letztes Wochenende verband ich einen sehr netten Abend mit einem uralten Bekannten – es sind nun 25 Jahre, dass wir die Rhone runter und die Côte d` Azur entlang bis Genua radelten (damals mit Stahlrahmen, fünf Gänge waren übrigens Luxus) mit einem Besuch im NMN, das zeigt derzeit Photos von F.C. Gundlach, einem der stilprägenden Modephotographen der 60er. Zugegeben, die Bilder kennt man, aber als Print an der Wand wirken sie nochmal anders.
Sein Gefühl für Form und Fläche ist sensationell, seine Aufnahmetechniken nicht ohne.

Ich werde beim nächsten fashion-shooting noch beherzter das Weitwinkel aus nächster Nähe einsetzen.