Teueres Hobby

grossglockner in austria on a sunny day

Der höchste Berg Österreichs ist nun auch bestiegen. Bei Traumwetter, im T-Shirt auf fast 4000 Meter Höhe. Ich ging auf die Stüdlhütte, war überrascht von dem sensationellen Essen dort. Es gab zweierlei Suppen, ein Salatbüffet (auf immerhin 2300 hm) und drei Gerichte zur Auswahl. Dann noch zweierlei Nachspeisen und ein Käsebuffet. Dann ging es über den Gletscher zur Adlersruhe, dort war das Essen eher hüttentypisch. Diese Hütte liegt so hoch, dass es kein Wasser gibt, daher auch keine Waschbecken oder ähnlichen überbewerteten Schnickschnack. Der Liter Wasser kostet dort 2,50 EUR. Der Adler mag ja seine Ruhe haben, aber in den eher engen Stockbetten schnarchen dann doch einige. Entsprechend unausgeschlafen ging es von dort  dann auf den Gipfel. Der Grat zwischen dem kleinen und dem großen Glockner ist der Knackpunkt der Tour, dort staut es sich, auch um halb sieben in der Früh. Und schmal ist er….

Das dürfte der bisher teuerste Gipfel sein, die Übernachtungen mit dem Essen und die Maut für  den Tauerntunnel und die Mautstraße hinter Kals kommen auf gut 200 Euro.

Crisis – what crisis?

olympIn der Reihe der höchsten Gipfel eines jeden euröpäischen Landes darf natürlich der Olymp nicht fehlen. Es gibt eine nette Hütte da, der Aufstieg ist unschwer, aber es gibt drei Gipfel. Zwei habe ich mitgenommen, den dritten nicht, da wäre leichtes Klettern angesagt gewesen in brüchigem Stein. Nicht ohne Helm, dachte ich mir, wenn oben eine Gruppe von 30 serbischen Bergsteigern Steinchen lostritt.

Naja, dann lieber abtauchen und Fischlein füttern.

fish

Die Hellenen wirken sehr entspannt, die Krise irgnorieren sie scheinbar, dafür wird gerne Party gemacht. Und im Straßenverkehr gestorben, ich hatte ein shooting und fragte das Modell nach der Bedeutung der alle paar hundert Meter an den Straßen aufgestellten kleinen Kirchenmodellen. „Somebody died in a car crash“, meinte sie. Lakonisch, aber das liegt wohl im Blut.

Stärke

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Ich sage es ja öfter: Im Kaisergebirge findet man die interessanten Personen. Heute, auf einer Alm beim Abstieg, ich wollte nur einen Kaffee mit nettem Blick ins Tal, erzählte die Wirtin von ihrem Totalverlust ihres Hofes durch Brandstiftung, durchgeführt von ein paar unmündigen Kindern und ihrem mehrjährigem noch ergebnisoffenem Kampf mit den Versicherungen. Und dem kompletten Verlust aller persönlicher Habe, aller Erinnerungsgegenstände. Sie musste das angekokelte Heu sogar für den Gegenwert eines gehobenen Mittelklasseautos entsorgen. Und natürlich stand sie ohne Kleidung dar und und oft ohne den Beweis der Freundschaft, den sie sich erhoffte.  Aber nicht alle, von denen sie es erwartet hätte, halfen ihr.  Die Gute war dennoch der am glücklichsten wirkende Mensch, den ich in diesem Jahr bisher begegnet bin.

Lessons learned: Den digitalen Kram, den man meint zu brauchen, dezentral speichern. Der Rest ist eh weg, wenn es soweit kommt. Und das kann befreiend sein.

Deine ersten 10.000 Bilder sind deine Schlechtesten

_MG_0269_bressonDas hat er gesagt, der alte Henri. Und recht gehabt, heutzutage sind diese 280 Filme allerdings locker an einem Wochenende belichtet.

Ein anderer Pariser wurde auch gerade ausgestellt. Unglaublich, was für ein Blick. Technisch durchaus gelungen, avaliable light mit dem Material der 30er Jahre war ja nicht einfach.

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Launige Nachbarn

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Irgendwie haben unsere südlichen Nachbarn ja einen anderen Zugang zu manchen Dingen, die wir Piefkes eher nicht erwähnen. Salzburger Kollegen meinten häufig, die von mir skizzierten Lösungen „hod kaan Sex“, aber dass Supermärkte jetzt auch in diese Bereich vordringen, das war mir neu. Und dann auch noch mit der nötigen Ernsthaftigkeit.

In einem Kletterführer fand ich neulich dieses Schmankerl: „Die Krux ist am zweiten BH, ab da beherzt weiterkraulen“.

Nun, dann.

Die bayrische Suschie

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Angeregt durch eine phantasievolle Unterhaltung dachte ich über bayrische Sushi nach. Und überlegte ein wenig, was passen könnte. Die ersten Versuche möchte ich der Welt nicht vorenthalten.

Das erste ist ein an den Enden kreuzförmig eingeschnittenes und gegrilltes Wienerwürstchen in Kartoffelpüree, das habe ich dann noch in gerösteteten Semmelbröseln gewälzt. In der Mitte die fränggische Variande, eine Nürnburger Bradworscht mit Sauerkraut, sanft umhüllt von einem Weißkohlblatt. Das rechte ist ein Quader aus dem Filet der Weißwurst, in süßem Senf und einem Mantel aus Brezenknödel.

Lecker.

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Bergtalk

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Beim Herumkraxeln im Wilden Kaiser trifft man ja immer interessante Menschen, diesmal war es eine 65+-jährige, die mir erzählte, welche wüsten Überschreitungen sie als Training für den Kilimandscharo unternahm. Mein Einwurf, die Höhe sei doch eher das Problem und nicht die Kletterschwierigkeit, führte dazu, dass wir uns über die besten Kneipen in Leh unterhielten, sie radelte von dort vor ein paar Jahren nach Manali. Chapeau.

Mit einer anderen Frau kam ich ins Gespräch, als ich auf dem Weg zur Umkleide (FKK ist eher unüblich in Österreich) ein paar Kleidungsstücke verlor, wir verglichen Seen und kamen drauf, dass ich den Schwarzsee in Kitzbichl (Kitzbühl, wie sie nachschub) sehr wohl kenne, weil ich da mal Software für Sirenen installiert hatte. Darauf erzählte sie mir, dass eines ihrer Kinder kurz nach der Geburt von einer dieser regelmäßig am Samstag Mittag läutenden Sirenen so traumatisiert wurde, dass es fast 13 Jahre dauerte, bis er mit dem Krach umgehen konnte.

It’s not a software bug, anyway.

 

Heimatsound

heimatsound

 

Die eher unbenutzte Bühne des Oberammergauer „Wir-hatten-die-Pest-an-Bord-und-haben-es-überlebt-und-daher-führen-wir-ein-grausliches-Folterdrama-alle-zehn-Jahre-auf“ – Gelübdes wurde genutzt, um bayrischen Bands ein zweitägiges Festival zu ermöglichen.

Sensationelles Line-up, leider fiel die Neigungsgruppe krankheitsbedingt aus. Dafür spielten die Banana Fishbones, immer wieder gut. Auch, wenn sie etwas älter geworden sind.

Wie die anderen Heroen auch, gut, der Herr Ringsgwandl war immer schon älter und der Herr Söllner auch. Aber es kommt viel schönes, junges nach. Ich bin ja gespannt, ob es nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt.